Rote Mühle
Die Rote Mühle, auch als Untere rote Mühle genannt, ist eine der drei abgegangenen Wiener Mühlen zwischen den Vororten Meidling und Hacking (heute Teil des 13. und 14. Wiener Gemeindebezirks)[A 1].
Ungefähre Lage
Die Rote Mühle lag unterhalb des Mariabrunner Wehrs zwischen den Vororten St. Veit und Baumgarten (heute Teil des 14. Wiener Gemeindebezirks). Sie befand sich im Umfeld des Vorortes Schönbrunn.[1] Nach Christine Klusacek / Kurt Stimmer befand sie sich an der späteren Grünbergstraße etwa im Bereich der Rotenmühlgasse und der Bischoffgasse.[2]
Namensgebung
Der Name "Rote Mühle" dürfte sich nicht von der Farbe Rot, sondern von "roden" ableiten und darauf zurückgehen, dass die Mühle in einem gerodeten Gebiet inmitten der früheren großen Meidlinger Wälder erbaut worden war. Die Bezeichnung "Untere rote Mühle" deutet an, dass es auch eine "Obere rote Mühle" gegeben dürfte, zu der es aber bisher keine weiteren Hinweise oder gar Belege gibt.[2]
Geschichte
Die Untere rote Mühle dürfte als Ersatz für die Kattermühle (Chattermühle) (um 1570 aufgegeben) auf dem späteren Gelände von Schloss Schönbrunn erbaut worden sein.[2] Sie kam durch Kauf in den Besitz des Stiftes Klosterneuburg.[1] Nach Klaus Lohrmann bestand sie bis ca. 1770[3], nach Christine Klusacek / Kurt Stimmer bis ca. 1800.[2]
Erinnerungen an die Rote Mühle
- An die Rote Mühle erinnert heute noch die Rotenmühlgasse im 12. Wiener Gemeindebezirk.[4][5] Eine weitere Erinnerung ist der Rotenmühl-Hof (Rotenmühlgasse 4), der um 1910 erbaut wurde.[6]
- Das Siegel bzw. Ortswappen von Ober-Meidling zeigte ein goldenes Mühlrad vor einem Roten Hintergrund, welches als eine Anspielung auf die Rote Mühle gilt, und auch ins Bezirkswappen übernommen wurde.[7]
Literatur
- Christine Klusacek - Kurt Stimmer: Meidling. Vom Wienfluß<!>zum Wienerberg. Mohl Verlag, Wien, 1992. ISBN 3-900272-41-7. S. 14f. und S. 65
- Klaus Lohrmann: Die alten Mühlen an der Wien (= (Wiener Bezirkskulturführer, H. 26). Verlag Jugend & Volk, Wien / München, 1980. ISBN 3-7141-6229-1. S. 37
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Rote Mühle, Website Ober St. Veit an der Wien, abgerufen am 17. Dezember 2024
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Christine Klusacek - Kurt Stimmer: Meidling, 1992, S. 15
- ↑ vgl. Klaus Lohrmann: Die alten Mühlen an der Wien, 1980, S. 37
- ↑ vgl. Christine Klusacek - Kurt Stimmer: Meidling, 1992, S. 208
- ↑ vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Rotenmühlgasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 701.
- ↑ vgl. Rotenmühlgasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- ↑ vgl. Christine Klusacek - Kurt Stimmer: Meidling, 1992, nicht nummerierte Seite nach Seite 64
Anmerkungen
- ↑ Die anderen Mühlen dort waren die Katermühle und die Gaudenzdorfer Mühle.